Mit über 5.000 Unternehmen und rund 58.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist Darmstadt Rhein Main Neckar ein wichtiger Logistikstandort. Grund genug für uns, die Situation der Branche gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt eingehend zu analysieren. Das Ergebnis? Die Logistikstudie 2017.
Über die Hälfte der ansässigen Unternehmen haben bis zu neun Mitarbeiter. Der stark mittelständisch geprägte Raum wird durch größere Logistiker, Flughafenspediteure und Zentrallager ergänzt. Ihr Kundenkreis ist stabil und die Erwartungen an die Zukunft sind durchweg positiv, da an der Region im wahrsten Sinne des Wortes kein Weg vorbei führt. Allerdings zeigt die Untersuchung deutliches Verbesserungspotenzial: Die Verkehrsbelastung innerhalb der Region ist weiterhin viel zu groß und die Verkehrsinfrastruktur überlastet. Nichtsdestotrotz bewerten die Unternehmen den Standort weiterhin als gut. Knapp 60 Prozent der Unternehmen erwarten mindestens einen leichten Umsatzanstieg, über 65 Prozent halten ihre Investitionen stabil oder steigern sie und über 80 Prozent halten ihre Beschäftigung auf konstantem Niveau oder stellen zusätzliches Personal ein.
Mitarbeiterqualifikation hat weiterhin die höchste Priorität unter allen Investitionen, die auch in der Zukunft getätigt werden. Vor allem Fachkräfte wie Berufskraftfahrer oder leitende Angestellte im mittleren Management der Lagerwirtschaft oder im Zollwesen fehlen. Kommunale Investitionen für die Unternehmen fehlen allerdings ebenso. Im ganzen Land gibt es beispielsweise zu wenig Lkw-Stellplätze.
Mittelfristig wird Industrie 4.0 die Logistikbranche stark verändern. Bei Industrie 4.0 ist die Logistikbranche in der Region kein Vorreiter – KMU müssen Vorteile für sich nutzen. Daher wurden entsprechende Forderungen an die Politik (mehr Investitionen in die Infrastrukturen, rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen schaffen, stärkere Förderungen des gesamten Standorts und Fachkräftesicherung) formuliert und Hinweise für KMU (Investitionen in Industrie 4.0-Projekte wagen, Forschung und Entwicklung stärker in die operativen Prozesse integrieren) zusammengetragen.